Discussion:
Metallographie - Kupfer ätzen
(zu alt für eine Antwort)
Thomas Kölbl
2005-11-29 12:18:24 UTC
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Ich habe ein Problem mit dem ätzen von Kupfer. Habe bis jetzt schon einige
Rezepte ausprobiert, bin jedoch zu keinem akzeptablen Ergebnis gekommen.


Wenn wer vielleicht Erfahrung hat, kann er mir ja ein paar Tipps geben!
Danke.
Michael Dahms
2005-11-29 12:59:44 UTC
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Post by Thomas Kölbl
Ich habe ein Problem mit dem ätzen von Kupfer. Habe bis jetzt schon einige
Rezepte ausprobiert, bin jedoch zu keinem akzeptablen Ergebnis gekommen.
Petzow, Handbuch des metallographischen Ätzens

Michael Dahms
Thomas Kölbl
2005-11-29 12:54:24 UTC
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Post by Michael Dahms
Post by Thomas Kölbl
Ich habe ein Problem mit dem ätzen von Kupfer. Habe bis jetzt schon einige
Rezepte ausprobiert, bin jedoch zu keinem akzeptablen Ergebnis gekommen.
Petzow, Handbuch des metallographischen Ätzens
Michael Dahms
aus diesem Handbuch habe ich schon 4 Rezepte versucht!
1)
25ml dest. Wasser
25ml Amoniaklösung 25%ig
1-50ml H2O2 3%ig



2)
50ml Salpetersäure 65%ig
50ml mit dest. Wasser




3)
100ml Ethanol
20-50ml Salzsäure 32%ig
5-10g Eisen (III) clorid




4)
Crom(IV)-oxid gesättigte wässrige Lösung
(nicht angegriffen)



klapt alles nicht!
Joachim Pimiskern
2005-11-29 13:59:08 UTC
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Post by Thomas Kölbl
3)
100ml Ethanol
20-50ml Salzsäure 32%ig
5-10g Eisen (III) clorid
Kommt mir seltsam vor. Man kauft sich normalerweise
FeCl3 im Elektronikladen (nicht in der Apotheke)
und macht davon eine gesättigte Lösung.
Heizung und Sprudelbad optional.

Grüße,
Joachim
Joachim Pimiskern
2005-11-29 14:05:05 UTC
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[...] und macht davon eine gesättigte Lösung.
Mit Hahnenwasser.

Grüße,
Joachim
Dieter Wiedmann
2005-11-29 14:31:58 UTC
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Post by Joachim Pimiskern
Kommt mir seltsam vor. Man kauft sich normalerweise
FeCl3 im Elektronikladen (nicht in der Apotheke)
und macht davon eine gesättigte Lösung.
Heizung und Sprudelbad optional.
Der OP will Metallographie machen, keine Leiterplatten.


Gruß Dieter
Joachim Pimiskern
2005-11-30 06:39:07 UTC
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Post by Dieter Wiedmann
Der OP will Metallographie machen, keine Leiterplatten.
Mir war nicht bewußt, daß es sich um Materialwissenschaft
handelt. Ich dachte -graphie ... graphein, schreiben,
Inschriften und Kunstwerke ätzen.

Grüße,
Joachim
Michael Dahms
2005-11-29 16:24:34 UTC
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Post by Joachim Pimiskern
Man kauft sich normalerweise
FeCl3 im Elektronikladen (nicht in der Apotheke)
und macht davon eine gesättigte Lösung.
Heizung und Sprudelbad optional.
Für eine Mikroätzung? Zur Gefügeentwicklung? Gut, der OP sollte
vielleicht mal mitteilen, mit welchem Ziel er ätzt.

Michael Dahms
Thomas Kölbl
2005-11-30 07:37:47 UTC
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Post by Michael Dahms
Post by Joachim Pimiskern
Man kauft sich normalerweise
FeCl3 im Elektronikladen (nicht in der Apotheke)
und macht davon eine gesättigte Lösung.
Heizung und Sprudelbad optional.
Für eine Mikroätzung? Zur Gefügeentwicklung? Gut, der OP sollte
vielleicht mal mitteilen, mit welchem Ziel er ätzt.
Michael Dahms
Mikrogefüge, Korngrenzen sind mir wichtig.



habe bis jetzt schon folgende Rezepte versucht



1)
25ml dest. Wasser
25ml Amoniaklösung 25%ig
1-50ml H2O2 3%ig

2)
50ml Salpetersäure 65%ig
50ml mit dest. Wasser


3)
100ml Ethanol
20-50ml Salzsäure 32%ig
5-10g Eisen (III) clorid


4)
Crom(IV)-oxid gesättigte wässrige Lösung
(nicht angegriffen)





Das Verfahren war folgendes:

Auf einer mit Molipten (200nm) beschichteten Kohlenstoffsubstrat (20 x 10
mm)wurde ein reines Kupferstück(30g) aufgelegt und bei einem Druck von
5x10^-7 auf ca. 1100°C erhitzt bis es sich verflüssigt. Auf Grund der
geringen Oberflächenspannung von Molipten zerfließt das Kupfer auf der
Oberfläche und bildet eine ca. 0,7mm dicke Schicht. Das Heizverfahren wird
beendet und das Substrat kühlt bei dem oben genannten Druck wieder aus.



Diese Probe habe ich dann eingebettet, einen Querschliff gemacht und
VERSUCHT zu ätzen...
Michael Dahms
2005-11-30 09:16:35 UTC
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Post by Thomas Kölbl
Auf einer mit Molipten (200nm) beschichteten Kohlenstoffsubstrat (20 x 10
mm)wurde ein reines Kupferstück(30g) aufgelegt und bei einem Druck von
5x10^-7 auf ca. 1100°C erhitzt bis es sich verflüssigt. Auf Grund der
geringen Oberflächenspannung von Molipten zerfließt das Kupfer auf der
Oberfläche und bildet eine ca. 0,7mm dicke Schicht. Das Heizverfahren wird
beendet und das Substrat kühlt bei dem oben genannten Druck wieder aus.
Diese Probe habe ich dann eingebettet, einen Querschliff gemacht und
VERSUCHT zu ätzen...
Du hast versucht, den Schliff zu machen. Du hast wahrscheinlich
Schmierschichten, da das Kupfer butterweich ist. Erfolgreiches Ätzen
setz bei Cu die perfekte Politur voraus. darüber steht ja auch einiges
im Petzow.

Bei einem groben Erstarrungsgefüge sollte eine Makroätzung ausreichen.

Was ist Molipten?

Michael Dahms
Thomas Kölbl
2005-11-30 09:23:44 UTC
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Post by Michael Dahms
Post by Thomas Kölbl
Auf einer mit Molipten (200nm) beschichteten Kohlenstoffsubstrat (20 x 10
mm)wurde ein reines Kupferstück(30g) aufgelegt und bei einem Druck von
5x10^-7 auf ca. 1100°C erhitzt bis es sich verflüssigt. Auf Grund der
geringen Oberflächenspannung von Molipten zerfließt das Kupfer auf der
Oberfläche und bildet eine ca. 0,7mm dicke Schicht. Das Heizverfahren wird
beendet und das Substrat kühlt bei dem oben genannten Druck wieder aus.
Diese Probe habe ich dann eingebettet, einen Querschliff gemacht und
VERSUCHT zu ätzen...
Du hast versucht, den Schliff zu machen. Du hast wahrscheinlich
Schmierschichten, da das Kupfer butterweich ist. Erfolgreiches Ätzen
setz bei Cu die perfekte Politur voraus. darüber steht ja auch einiges
im Petzow.
Bei einem groben Erstarrungsgefüge sollte eine Makroätzung ausreichen.
Was ist Molipten?
Michael Dahms
schwieriges Wort! Ich meinte Molybdän...



Ich werd mir deinen Rat zu herzen nehmen bezüglich der Politur! Du wirst
wahrscheinlich sogar recht damit haben, dass es wegen dem nicht geht. Unser
"guter" Polierapparat ist nämlich seid kurzem defekt!



mfG Thomas Kölbl
Michael Dahms
2005-11-30 09:48:57 UTC
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Post by Thomas Kölbl
Post by Michael Dahms
Was ist Molipten?
schwieriges Wort! Ich meinte Molybdän...
Und Du bist sicher, daß Du nach der Wärmebehandlung keine
Cu-Mo-Legierung hast?
Post by Thomas Kölbl
Ich werd mir deinen Rat zu herzen nehmen bezüglich der Politur! Du wirst
wahrscheinlich sogar recht damit haben, dass es wegen dem nicht geht. Unser
"guter" Polierapparat ist nämlich seid kurzem defekt!
Man sollte erst automatisch polieren, wenn man es von Hand kann. Man
bekommt dann nämlich ein Gefühl, mit welchem Druck man arbeiten muß.

Michael Dahms

BTW: Bitte vor dem nächsten Posten, die Einstellungen gemäß
http://oe-faq.de, Punkt 1.01 vornehmen. Bitte nicht mehr Fullquoten.
Der Rest kommt später.
Thomas Kölbl
2005-11-30 10:43:11 UTC
Permalink
Post by Michael Dahms
Post by Thomas Kölbl
Post by Michael Dahms
Was ist Molipten?
schwieriges Wort! Ich meinte Molybdän...
Und Du bist sicher, daß Du nach der Wärmebehandlung keine
Cu-Mo-Legierung hast?
Post by Thomas Kölbl
Ich werd mir deinen Rat zu herzen nehmen bezüglich der Politur! Du wirst
wahrscheinlich sogar recht damit haben, dass es wegen dem nicht geht. Unser
"guter" Polierapparat ist nämlich seid kurzem defekt!
Man sollte erst automatisch polieren, wenn man es von Hand kann. Man
bekommt dann nämlich ein Gefühl, mit welchem Druck man arbeiten muß.
Michael Dahms
BTW: Bitte vor dem nächsten Posten, die Einstellungen gemäß
http://oe-faq.de, Punkt 1.01 vornehmen. Bitte nicht mehr Fullquoten.
Der Rest kommt später.
Ich poliere grundsätzlich nur mit der Hand. Diese halbautomatischen Geräte
waren mir immer schon unsympatisch. Mit Polieraparat meinte ich das Gäret
das die Schleifscheibe dreht. Wir haben noch nen zweiten bei dem allerdings
die U/min nicht regulierbar sind und die Scheiben sind ebenfalls kleiner.
Frank Feger
2005-11-30 19:20:37 UTC
Permalink
Post by Michael Dahms
Und Du bist sicher, daß Du nach der Wärmebehandlung keine
Cu-Mo-Legierung hast?
Wegen der sich auf Molybdän befindenden, ziemlich resistenten
Oxidschicht würde mich das wundern, bin aber kein Fachmann für
Refraktärmetalle.


Grüße,

F^2
--
http://www.frank-feger.de.vu
Michael Dahms
2005-12-01 06:59:16 UTC
Permalink
Post by Frank Feger
Post by Michael Dahms
Und Du bist sicher, daß Du nach der Wärmebehandlung keine
Cu-Mo-Legierung hast?
Wegen der sich auf Molybdän befindenden, ziemlich resistenten
Oxidschicht würde mich das wundern, bin aber kein Fachmann für
Refraktärmetalle.
Wie kommst Du darauf, daß die Oxidschicht bei 1000 °C resistent ist? Die
Refraktärmetalle sind enorm oxidationsempfindlich. Bei hohen
Temperaturen verdampfen die Oxide sehr leicht.

Michael Dahms
Frank Feger
2005-12-01 22:53:00 UTC
Permalink
Post by Michael Dahms
Wie kommst Du darauf, daß die Oxidschicht bei 1000 °C resistent ist? Die
Refraktärmetalle sind enorm oxidationsempfindlich. Bei hohen
Temperaturen verdampfen die Oxide sehr leicht.
Stimmt teilweise - bei 1000 °C verdampft die Schicht wohl noch nicht,
ist aber wohl flüssig.


Grüße,

F^2
--
http://www.frank-feger.de.vu
Michael Dahms
2005-11-29 16:22:49 UTC
Permalink
Post by Thomas Kölbl
Post by Michael Dahms
Petzow, Handbuch des metallographischen Ätzens
aus diesem Handbuch habe ich schon 4 Rezepte versucht!
Sag das doch gleich. *grummel*
Post by Thomas Kölbl
klapt alles nicht!
Liegt nach meiner Erfahrung an der Präparation. Wenn die Probe
Verformungsschichten hat, entwickelt sich beim Ätzen kein Gefüge.

Michael Dahms

BTW: Bitte http://oe-faq.de, Punkt 1.01 durcharbeiten sowie Kammquoting
und Einleitungsroman abstellen. QuoteFix sollte helfen.
i***@fake.uwasa.fi.invalid
2005-11-29 14:18:35 UTC
Permalink
Post by Thomas Kölbl
Ich habe ein Problem mit dem ätzen von Kupfer. Habe bis jetzt schon einige
Rezepte ausprobiert, bin jedoch zu keinem akzeptablen Ergebnis gekommen.
Wenn wer vielleicht Erfahrung hat, kann er mir ja ein paar Tipps geben!
Danke.
Probiere mit HCl (salzsaure etw. 10%) und H2O2 (wasserperoxid).
--
JS
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