Rolf Bombach
2003-06-27 17:12:44 UTC
Im übrigen habe ich mehr Schiß vor militanten Nichtrauchern als vor
Rauchern . Mt letzteren kann ich reden.
Die militantesten Nichtraucher, die ich kenne, sind ehemaligeRauchern . Mt letzteren kann ich reden.
Raucher. Ja, mit denen kann man nicht reden, ACK.
Aber schauen wir uns mal um, zum Beispiel an meinem
Arbeitsort:
Raucher rauchen im Fahrstuhl. Raucher rauchen im Luft-
schutzbunker, auch wenn 38 andere Leute kurz vor dem
Abreihern sind, aber nichts sagen dürfen, da die Raucher
alle in der Direktionsetage sitzen. Raucher rauchen im
Laserlabor. Raucher rauchen im Gaslager.
Raucher haben keine Probleme, mir im Chemielabor einen
Anschiss zu verpassen: "Sie, passen sie auf mit ihrem
Äther, wenn ich hier rauche!", Assi halt. Raucher starten
ihren Grignard mit dem Feuerzeug. Raucher werfen die
brennende Kippe in den Plastikpapierkorb im Chemielabor,
welcher dann prompt Feuer fängt. Raucher versuchen
diesen Papierkorb mit der erstbesten, zufälligerweise
unbeschrifteten, zufälligerweise Azeton enthaltenden
Spritzflasche zu löschen.
Raucher haben kein Problem, in die höchstens zu 1/3 gefüllte
Cafeteria zu gehen, in der Nichtraucherecke das Nichtraucher-
schild zu entfernen, einen Aschenbecher zu holen und sich
eine Zigarre anzustecken. Raucher werfen ihre Kippen, obwohl
in Griffhöhe links und rechts Ascher angebracht sind, in
die Spüle und ins Pissoir, worauf der Hausdienst wieder
unappetitliche Entstopfungen vornehmen muss, nachdem die
halbe Etage überschwemmt wurde. Der Sicherheitsbeauftragte,
der die Betankung des wasserstoffgetriebenen Versuchs-
lastwagens überwacht, steht umringt von "Explosionsgefahr,
Rauchen verboten"-Schildern da und steckt sich erst mal
ne Kippe an. Raucher parken aus für Nichtraucher unerfind-
lichen Gründen ihre brennenden Zigaretten an allen möglichen
und unmöglichen Orten, etwa auf Kunststofftürgriffen.
Schauen wir in die Umgebung:
Raucher rauchen beim Ätherdestillieren (Uni Bern). Raucher
rauchen an der Chemikalienausgabe, und überleben das auch,
wenngleich nach Explosion (Sandoz) nur schwerverletzt. Raucher
haben keine Probleme mit Aussagen wie: "Seit zwanzig Jahren
rauche ich beim Äther-abfüllen, nie ist was passiert" (obiger
Fall). Raucher rauchen an der Tankstelle. Raucher werfen
ihre brennenden Zigaretten aus dem Auto und verursachen
Waldbrände. Raucher rauchen im Bett, pennen ein und fackeln
in Folge ganze Wohnblocks ab. Raucher werfen ihre brennenden
Zigaretten so ungeschickt aus dem Wagen, dass sie durchs Fenster
wieder zurückfliegen und das eigene Auto anstecken. Raucher
werfen ihre brennenden Zigaretten aus dem Auto und gefährden
so Motorradfahrer, wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung
bestätigen kann. Raucher verursachen beinahe einen Grossbrand
im Kantonsspital Basel, indem sie einen Feuermelder mit doppel-
seitigem Klebeband und Gurkenglas abkleben, damit selbiger
nicht immmer anschlägt, wenn im Pausenraum zuviel geraucht wird.
Raucher kommen auf die Idee, mit dem Feuerzeug die Fransen am
Sofa abzulängen und fackeln in Folge einen Wohnblock in Luzern
ab. Raucher werfen brennende Zigaretten aus dem Auto und ver-
ursachen so im Mont Blanc eine der grössten Tunnelkatastrophen.
Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Ich bin Naturwissenschaftler, für mich steht die empirische
Beobachtung am Anfang. Nichts liegt mir ferner, als aus
diesen Beobachtungen irgendwelche Schlussfolgerungen zu
ziehen oder gar Bewertungen abzugeben. Das überlasse ich den
Psycho- Sozio- und sonstigen -logen und -gogen. Die stellen
dann fest, wie in der neuesten Schweizer Studie, dass Rauchen
z.B. mit Dummheit korreliert.
--
mfg Rolf Bombach
mfg Rolf Bombach