Post by Thomas BahlsHallo,
Post by Peter PruckerPost by Frank FegerPost by Peter PruckerEisenoxid würde ich durch Anzünden von Stahlwolle probieren.
Ist denn das das richtige Eisenoxid?
Ich nehme an, Fe2O3.
Falsch, es ist Fe3O4. Das scheint aber auch in einigen Büchern falsch
drin zu stehen; in meiner Zeit als Lehramts-Ausbilder gehörte das
nämlich zu den "Klassikern", die mir von den Studis erst einmal falsch
verkauft wurden...
Müßte man mal näher untersuchen!
Stört aber in keinster Weise. Hauptsache, kein Hydroxid! Lediglich die
Umsetzungsgeschwindigkeiten sind ein bißchen unterschiedlich.
Aus dem Ullmann:
"Aus technologischen Gründen wird man stets zunächst die untere Oxidform
versuchen, weil dabei die geringste Menge Aluminium erforderlich ist".
Korngröße übrigens etwa 1 mm.
1/2 Seite weiter:
"Hat man die Wahl zwischen Eisenoxid und Eisenoxiduloxid, so kann amn
durch Zusetzen von verschiedenen Mengen eines Metallpulvers, z.B.
Eisenspänen, Reaktionen erzielen, welche gleiche Geschwindigkeit haben
und, auf die gleiche Menge Aluminium berechnet, gleiche Mengen Eisen
abscheiden."
Man setzt natürlich kein Eisenpulver zu, sondern Legierungsbestandteile.
Das Zeugs zur Schienenschweißung ist verdammt fest, nur zäh feilbar. Die
Temperatur beträgt normal ca. 3000 Grad, also knapp unterhalb der
Verdampfungstemperatur des Eisens. Auch deshalb nimmt man Zuschläge, die
die Reaktionstemperatur herabsetzen.
Ich verwende Graphittiegel - die sind wieder sauteuer. Die Reaktion
selbst geht, im Gegensatz zur Gips-Alu-Reaktion, praktisch ohne Flammen
ab. Die leuchtende heiße Luft bezeiche ich nicht als Flamme. Es
entstehen aber Spritzer, also nur im Freien arbeiten und ohne andere
Schutzmaßnahmen mindestens(!) 2 m Abstand halten.
Bei dem flammenbildenden Gipsverfahren (ist schon so ne Art bengalisches
Licht, nur furchtbar grell) läßt sich durch besondere Formgebung eine
Art Stichflamme erzielen, die problemlos gut 2 cm Stahlplatten
durchschmilzt. Es müssen also m.E. Teile der Produkte vergasen, was
sicherlich einen Hinweis auf die an der Brennfront vorhandene Temperatur
geben kann.
Möglicherweise gelten die hier angebotenen Umsetzungen gar nicht. Bei
Schwarzpulver gelten sie auch großenteils nicht. Aber da kennt man die
Ergebnisse genau (hat mit der Theorie nur noch teilweise zu tun).
MfG
P.Prucker